Endlich habe ich mich getraut, was ich schon immer mal machen wollte: ich habe Wolle gefärbt !!! Und es war gar nicht so kompliziert wie ich befürchtet habe.
Aber bevor ich anfangen konnte, musste ich erstmal schauen, ob ich
A: geeignete Wolle in meinem Repertoire habe und
B: ein Färbemittel finde.
Gedacht, getan: es fand sich einiges an naturfarbenen Wollresten, Sockenwolle, Merino (sogar ein ganzes Knäuel) und dicke Schurwolle, von der ein Knäuel noch richtig viel Wollfett hatte. Und dann habe ich zu meiner großen Freude noch drei Päckchen Ostereierfarbe im Küchenschrank hinter den Gewürzen gefunden. Normalen Haushaltsessig musste ich erst noch kaufen, aber das war natürlich auch kein großes Ding. Hach, und dann konnte die Panscherei losgehen.
Zuerst einmal habe ich die Wolle gebadet. Nein, nicht etwa weil sie schmutzig war! Das macht man um die Fasern aufzuweichen. Ich habe sie erst ein paar Stunden in Wasser gelegt und anschließend - zur Beize - in Essig. Manche nehmen wohl auch von vornherein Essigwasser.
Nach dem Einweichen habe ich die Wolle vorsichtig - öhöm *hüstel* - ausgedrückt und auf einem mit Backpapier belegten Blech ausgelegt. Hab ich eigentlich erzählt, dass ich die Wolle erst zum Strang gewickelt habe? Das sei hiermit getan.
Anschließend die Eierfarben mit heißem Wasser anrühren. Es gibt fünf Farben, aber als experimentierfreudiger Mensch versuche ich natürlich auch ein paar Mischungen. Das hab ich beim Eierfärben Zuhause auch schon immer gemacht.
Das hinten links ist blau und in der Mitte grün. Ich habe noch eine Mischung gemacht aus grün und gelb, die ein sehr schönes lind-grün (oder wie auch immer man es nennen mag) ergab und natürlich rot und blau zu lila. Da ich so ganz gleichmäßig musternde Wolle nicht mehr so mag, habe ich versucht, die Farbe möglichst kleinfleckig zu verteilen, das meiste habe ich mit dem Pinsel drauf getupft und gestrichen. Und so sah dann die erste Ladung aus:
Während das erste Blech im Backofen gar wurde - nee, natürlich nicht, durch die Hitze wird die Farbe fixiert - habe ich die Schafwolle bearbeitet. Diesmal habe ich die Farbe mit dem Löffel auffetragen und nebenbei immer wieder neu gemischt. Aus lila mit orange wurde so etwas wie bordeauxrot. Da ich von dem ursprünglichen grün nichts weiter verbraucht hatte, habe ich einen Strang nur mit grün und blau gefärbt. Und den letzten dann mit rot, gelb und orange.
Die Stränge habe ich allerdings erst nach dem Fixieren fotografiert. Die Kamera gibt die Farben nicht ganz authentisch wieder, vor allem der grün-blaue sieht nicht so schön aus wie er wirklich ist. Zu guter Letzt habe ich das Ganze auf den Balkon zum Trocknen gehängt.
Soweit mein letztes Wochenende. Mehr im näcshten Posting.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen