Samstag, 28. August 2010

Elbflorenz

So, will mal gerade die Gelegenheit on zu sein nutzen und schnell ein paar Zeilen über Dresden schreiben.

Ungewollt wurde mein Aufenthalt hier zu einer Art Abenteuer. Eigentlich war ja geplant, dass ich bei einer Bekannten bleiben würde, die auf meine Frage, wie lange ich ihr denn auf der Pelle hocken dürfe, noch großzügig gemeint hatte: wenn du da bist, bist du da! Fand ich toll, so unkonventionell. Aber dann erwies sich das Ganze als äußerst merkwürdig. Jedesmal, wenn es konkret wurde, machte sie plötzlich einen Rückzieher und meldete sich nicht mehr bei mir. Ich habe eine Ahnung, woran das liegen könnte, verstehe aber nicht, warum sie mir das nicht sagt. Und mich ganz nach Dresden fahren lässt.

Nun kenne ich hier in Dresden ja noch jemanden, den ich ebenfalls in der Reha kennengelernt hatte. Damals war es so, dass er zu niemandem den Kontakt aufrecht erhalten wollte, weil es ihm zu viel wäre, neue Kontakte zu pflegen. Deshalb hat er auch niemandem seine Adresse oder Telefonnummer gegeben und auch keine von anderen angenommen. Außer: meine! Die ich ihm natürlich charmant aufgedrängt habe. Habe ihm dazu gesagt: ich erwarte nichts und freue mich über alles. Dennoch hat er es wahrgemacht und sich nie bei mir gemeldet. Schade, aber okay!

Nun bin ich ja nicht von vorgestern und hatte noch in der Klinik Adresse und Telefonnummer seines Bruders herausgefunden. Ein Jahr lang habe ich keinen Gebrauch davon gemacht! Aber vor dem Urlaub habe ich seinen Bruder angerufen und von ihm seine Nummer bekommen. Hab ihm auf die mailbox gesprochen, aber er hatte sich nicht zurückgemeldet. Nun endlich auch im Besitz eines funktionierenden handys, habe ich dann von hier aus nochmal eine SMS geschickt, dass ich in Dresden bin. Und hab ihn dann auch persönlich an die Strippe gekriegt. [Randbemerkung: kann es eine schnurlose "Strippe geben?] Nun hatte er mir erklärt, er sei zur Zeit gar nicht in Dresden, würde sich aber die Zeit nehmen, mich am Samstag zu treffen.

Als es dann mit meiner Bekannten nicht geklappt hatte, habe ich mehrmals versucht, ihn zu erreichen, er hatte aber wohl sein handy nicht an. So jedenfalls hat es sich ergeben, dass ich zwei Nächte im Auto geschlafen hab. Die erste vor dem Haus der Bekannten. Die zweite in einem Autohof am Rande von Dresden, wo ich heute morgen auch duschen konnte.

Am ersten Abend in Dresden war ich recht spät in der Altstadt und habe die gigantischen alten Gebäude, die dort fast Seite an Seite stehen bewundert. Tooooolllll !!!! Bin über eine der Elbbrücken gegangen und habe das Lichterspiel auf dem Wasser angeschaut. Und natürlich einige Fotos gemacht.




Am nächsten Tag dann nochmal Altstadt bei Tageslicht. Immer noch wow !!!!!!!!! Besonders angetan hat es mir die Frauenkirche, die ich 1984 schon einmal als Ruine gesehen hatte. Sie ist so riesig und überragt alles drumherum!


1984, also vor 26 (!!!) haben wir mit unserem damaligen 12. Jahrgang eine Fahrt durch die DDR gemacht und haben unter anderem auch Ostberlin und Dresden besucht. An beides kann ich mich kaum noch erinnern. Als ich z.B. gestern vor dem Zwinger stand, hab ich mich die ganze Zeit gefragt, mit wem ich damals dort war und wo wir sonst noch waren. Oft erinnert man sich ja eher daran, wenn man noch weiß, was drumherum geschah, aber an Dresden kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich das Fotoalbum von damals nicht mitgenommen habe. Dann könnte ich jetzt vergleichen. Das muss ich dann nachträglich Zuhause machen.

[zweite Randbemerkung: Zuhause! Was ist das eigentlich? Dort, wo ich wohne? Ich glaube nicht. Mich zieht wieder einmal nichts zurück! Könnte ewig so unterwegs sein.]

Heute war ich in Radebeul, einer Stadt etwas außerhalb von Dresden. Die hat mir irre gut gefallen. In einem Orsteil - oder war es doch ein eigenständiger Ort? - Koztschenbroda (oder so ähnlich) gab es eine kleine Straße, die gesäumt war mit schmalen, meist bunt gefärbten Häuschen und in fast jedem wurde etwas kunsthandwerkliches präsentiert oder angeboten. Ich habe mich dort richtig wohlgefühlt. Der Ort liegt an der Elbe und ich hab einen kleinen Spaziergang zu deren Ufer gemacht. Da ich leider ja meine Akkus für die Kamera nicht aufladen konnte, habe ich seit gestern Nachmittag nur noch Fotos mit dem handy gemacht. Weiß nur noch nicht, wie ich die vom handy auf den PC kriege.

Dann wurde ich von einem Wahnsinns-Gewitter überrascht und rettete mich klatschnass in mein Auto, wo ich gewartet habe, bis das schlimmste vorbei war. Dann bin ich einfach weitergefahren Richtung Meißen. Habe mich dann aber umentschieden und bin nach Moritzburg gefahren, wo es ein sehr schönes Wasserschloss gibt. Habe die regenfreien Phasen genutzt um es aus der Nähe anzuschauen. Dann wieder Gewitter und Platzregen. Irre !!! Und wieder über die "Dörfer" zurück. So viele schöne alte Häuser und Straßen. Das hat mir seeeeehr gut gefallen.

Zurück in Dresden wieder mal bei McDu-weißt-schon-wer gegessen und dann nach vielem Hin und Her doch entschlossen, mir für diese Nacht ein Bett zu gönnen und eine Möglichkeit, meine Akkus aufzuladen, die der Kamera und meine! *ggg* Für's handy hab ich mir mittlerweile ein Ladegerät gekauft, mit dem ich es beim Autofahren laden kann. Nur das Guthaben ist arg geschrumpft. Muss sehen, dass ich morgen wieder ne neue Karte kriege.

Einen lieben Gruß an alle aus dem schönen Elbflorenz !!!!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

MANN.. Du machst vielleicht Sachen! Und das ist ja wohl echt das letzte von Deiner Bekannten! Vielleicht gönnst Du Dir vor der nächsten Reise einen Jugendherbergsausweis, oder?
Wenn Du mir mal per Mail oder SMS Deine Nummer schickst, kann ich Dir Deine Karte von hier aus laden.

GLG Corinna

Anonym hat gesagt…

Abenteuerurlaub! Das Wetter könnte auch besser sein, oder? In Dörfern gibt es doch bestimmt Übernachtungsmöglichkeiten, die nicht so teuer sind, frag doch mal nach.
Am 28. war Samstag, hast du dich mit ihm getroffen?
Die Nachtfotos haben mir besonders gut gefallen!

Dörte